30 Vögel flattern über die Luzerner Halbinsel. Keine richtigen Vögel zwar, aber dafür Menschen in wunderbarsten Vogelkostümen. Wolkenweich und federleicht. Das Freilichtspiel 2017 auf Tribschen ist ein Fest des Sehens, Hörens und Staunens. Mit einem grandiosen Sigi Arnold in der Hauptrolle.
Freilichtspiele Luzern | «Stadt der Vögel» | Die Sehnsucht nach einem glücklichen Ort
Streitende Menschen und strafende Götter
Sie sehnen sich nach einem glücklichen Ort, die beiden Athener Makarios und Georgos. Einen solchen aber finden sie nirgendwo. Überall streiten die Menschen und strafen die Götter. Also bauen die beiden eine eigene, eine neue Stadt; dort, wo weder Menschen noch Götter, sondern nur Vögel zu Hause sind, zwischen Himmel und Erde. Selbstverständlich gelingt dies nicht ohne Widerstände. Zuerst ist die versammelte Vogelschar den beiden Athenern sehr feindselig gesinnt. Und kaum hat Makarios die Vögel von seinem Plan überzeugt, erscheinen die streitsüchtigen Menschen und entlädt sich der Zorn der Götter, und die Utopie einer friedlichen Welt zwischen Himmel und Erde droht zu scheitern.
Selbstbestimmung, Liebe und Freiheit
«Stadt der Vögel» ist eine temporeiche Komödie voller Schönheit, Tiefsinn und einigem Irrwitz. Sie erzählt vom Willen zur Selbstbestimmung, von Liebe, Freiheit und davon, dass ein Ort des Glücks kein Ding der Unmöglichkeit ist. Gewusst wie! Und welcher Ort könnte für den Bau dieses «Wolkenkuckucksheims» stimmiger sein als die Halbinsel Tribschen, die ein natürliches Habitat einheimischer Vogelarten ist? Auch darum haben sich die Luzerner Freilichtspiele für den Klassiker «Die Vögel» von Aristophanes entschieden.
Aristophanes auf Luzern adaptiert
Gisela Widmer hat diese witzigste Komödie des griechischen Dichters satirisch auf Luzerner Verhältnisse umgeschrieben. Annette Windlin inszeniert, bis Zeus seinen Donnerkeil abgeben muss. Der Schauspieler Walter Sigi Arnold spielt zusammen mit 40 theaterbegeisterten Amateuren. Sie singen und tirilieren und verteidigen ihr Wolkenkuckucksheim unter der musikalischen Leitung von Christian Wallner und Hansjörg Römer, während sie sich zu den Choreografien von Lukas Schmocker bewegen; und dies alles im fantastisch gestalteten Raum und in den Kostümen von Ruth Mächler. Ein Freilichtspiel für Jung und Alt; schlicht für alle Menschen, die einen beglückenden Sommerabend erleben wollen.