In der Inszenierung der Operettenbühne von Hombrechtikon spielt die Liebe von Eurydike und Orpheus virtuos auf allen Registern der Scheinwelten unserer Zeit. Es wird betrogen, gelogen, alles verbogen, gestreamt, geteilt, gefaket. Die Götter sind Stars, den Likes untertan und den Gelüsten der Unterwelt zugetan.
Die Operettenbühne Hombrechtikon glänzt mit Offenbachs Orpheus in der Unterwelt.
Wo ist heute die Unterwelt, wo der Olymp? Wo sind unsere Götter? Jacques Offenbachs Operetten-Parodie ist im Heute angelangt.
Musikalische Leitung: Caspar Dechmann; Regie: Stefan Wieland; Choreographie : Monika Buchmann; Solist:innen: Eurydike: Andrea Hofstetter, Sopran; Orpheus: Emanuel Heitz, Tenor; Jupiter: Erich Bieri, Bassbariton; Pluto: Neal Banerjee, Tenor; Die Öffentliche Meinung: Julia Zeier, Mezzosopran; Diana: Anna Gitschhaler, Sopran; Cupido: Sara-Bigna Janett, Sopran; Venus: Maja Hermann, Mezzosopran. Mit Chor und Tanzensemble und Orchester.
Ein Operettenspektakel
Orpheus und Eurydike, die vielleicht älteste und grösste Liebesgeschichte der Welt, ist in Offenbachs Operette eine scharfe Kritik an der Doppelmoral der Gesellschaft, wo die öffentliche Meinung über das Tun der Menschen herrscht. Schein kommt vor Sein, Heuchelei und Selbstdarstellung sind Trumpf. Die Operettenbühne Hombrechtikon legt noch einen drauf und lässt die Parodie an der heilen Welt und grossen Liebe auftrumpfen, mit eindrücklichen Bildern und Textpassagen. Die äusserst bunte und dynamische Inszenierung, getragen von Offenbachs grossartiger Musik, ist ein Augen- und Ohrenschmaus. Ein grosser Chor im Abendrot, ein sich stetig wandelndes Tanzensemble, ein grossartiger Kostümreigen tragen zum glanzvollen Operettenspektakel bei.