Die ehrwürdige Theaterinstitution, die noch heute als Tellspielhaus im Bewusstsein der Bevölkerung verankert ist, heute aber als Theater Uri auftritt, blickt auf 100 Jahre bewegte Kulturgeschichte zurück. Ein dreitägiges Festival zelebrierte das Bestehen des Hauses und demonstrierte eindrucksvoll die lebendige Verbindung von Tradition und moderner Theaterkunst.
Das Theater Uri feierte drei Tage sein 100-jähriges Jubiläum
Höhepunkt der Festivitäten war die Jubiläumskomödie «Die Rampenschau», die vom Mythos Tell und den Eigenheiten des Tellspielhauses erzählte.
100 Jahre Tradition
Ein ganzes Jahrhundert Kulturgeschichte im Herzen der Urschweiz: Das Tellspielhaus in Altdorf – heute Theater Uri – hat sein 100-Jahr-Jubiläum gebührend gefeiert. Vom 21. bis 23. November 2025 öffnete das geschichtsträchtige Haus seine Türen für ein dreitägiges Festival, das die Vergangenheit ehrte und gleichzeitig mutige Blicke in die Zukunft des Theater Uri warf. Das 1925 aus einem ehemaligen Gemeindehaus entstandene Gebäude ist untrennbar mit dem Mythos Wilhelm Tell und Schillers Drama verbunden. Die Altdorfer Tellspiele, die hier alle paar Jahre aufgeführt werden, sind weit über die Kantonsgrenzen hinaus – ja im ganzen deutschsprachigen Raum – bekannt. Doch das Jubiläum hat gezeigt, dass das Haus weit mehr als nur traditionelle Aufführungen kann und ein vitaler Ort für vielfältige Kulturformen ist.
Originelles Stück
Im Zentrum der Feierlichkeiten stand die eigens für diesen Anlass geschriebene und gefeierte Jubiläumskomödie: «Die Rampenschau». Das Stück, geschrieben von Stefan Arnold, war eine humorvolle Hommage an das Haus selbst, seine Eigenheiten und die Menschen, die es mit Leben füllen. Unter der Regie von Livio Beyeler und mit dem brillierenden Schauspieler Rolf Sommer auf der Bühne nahm das Einpersonen-Stück das Publikum mit auf eine urkomische Auseinandersetzung mit der reichen Tradition. Im Mittelpunkt stand der kantonal angestellte Sicherheitsbeauftragte Hanspeter Gisler, der im Tellspielhaus die Vorschriften durchsetzen will. Er prallt auf eine chaotische Theaterwelt voller eigenwilliger Charaktere, was zu einem amüsanten Konflikt führt. Die Komödie spielte mit dem Kontrast zwischen Bürokratie und Theaterleidenschaft und nutzte absurde Situationen, um das Publikum zum Lachen und Nachdenken über Tradition und Moderne anzuregen. Bleibt zu hoffen, dass es nicht bei den drei Vorstellungen bleibe wird. Eine Wiederaufnahme, wäre wünschenswert.


