Im bündnerischen St. Moritz wird Goethes «Faust» neu gezündet – radikal, gegenwartsnah, sexy. Wo früher Wasser plätscherte, lodert nun Theaterfeuer: im umgebauten Hallenbad OVAVERVA. Faust, Mephisto und Gretchen werden zum toxischen Dreiklang unserer erschöpften Zeit: ein Trip zwischen Wissensrausch, Selbstverlust und der Frage, ob Wahrheit wehtun darf. Gespielt wird vom 21. Januar bis 22. Februar 2026.
Auf dass die Hölle endlich Spass macht
- Publiziert am 8. Dezember 2025
Die Alpine Theater Company St. Moritz jagt Goethe durch ein Hallenbad und lässt «Faust» explodieren.
Der «alte» Faust ist tot.
Nach dem Erfolg von «RE:MOZART» bringen Alexander Albrecht (Faust) und Alexander Moitzi (Mephisto) erneut ihr Gespür für grosse Stoffe mit Gegenwarts-Punch auf die Bühne. Regisseurin Felicitas Heyerick zieht die Fäden, unterstützt von einem international aufgestellten Kreativteam – von Bühnenvisionär Rodrigo Guadarrama bis Multimedia-Künstler Chris Keohane. Und so lassen sie experimentierfreudig «Faust» im renovierungsbedingten Leerstand des OVAVERVA Hallenbads spielen. Für die Macher:innen ist das aber mehr als ein Spielort-Gag: Es ist die Verwandlung eines Alltagsorts in ein Unterbewusstsein. Für sie ist das ein «Abtauchen in Tiefen, die Kopflampen brauchen. Oder Clublicht.» Die Frage, warum sie Goethes Faust gerade jetzt als Stückvorlage gewählt haben, beantwortet die Theatertruppe philosophisch: «Weil Wissen nichts bedeutet, wenn das Herz leer bleibt. Weil Mephisto weiterhin flüstert: Es gibt Abkürzungen. Weil eine Gesellschaft im Dauerrausch gern tanzt, statt nachzudenken. Genau dort setzt unser FAUST:RELOADED an – als Spiegel unserer Gegenwart, voller Sehnsucht nach Sinn.»

