Das Theater Hora verwebt gemeinsam mit dem Ensemble des Schauspielhaus Zürich die antike Komödie DIE VÖGEL von Aristophanes (414 v. Chr.), die gleichnamige Novelle von Daphne du Maurier (1947) und den Film von Alfred Hitchcock (1963). Das Theater Hora, das 1993 gegründet wurde und Menschen mit kognitiven Beeinträchtigung die Theaterwelt ermöglicht, wurde mit mehreren wichtigen Theaterpreisen ausgezeichnet.
Aller guten Dinge sind drei
- Publiziert am 18. März 2025
DIE VÖGEL | SYNOPSIS
Zwei Menschen begeben sich auf die Suche nach einem Ort, an dem sie gut leben können. Ihre Erkundung führt sie bis hinauf ins luftige Vogelreich. Obwohl die Vögel in Feindschaft mit den Menschen leben, lassen sie sich von ihnen überzeugen, eine Stadt in den Himmel zu bauen. Darin sollen alle Vögel ein Zuhause finden. Doch der Vorschlag entpuppt sich als perfider Plan, die eigene Macht auszuweiten – die Menschen töten den Vogelkönig und stellen sich selbst an die Spitze der Vogelgemeinschaft.
Viele Jahrtausende später nehmen die Vögel Rache an den Menschen; mysteriöse Vogelangriffe bedrohen das geordnete Leben der Bewohner*innen des Küstendorfs Bodega Bay. Was passiert mit einer Gemeinschaft im Angesicht einer Katastrophe, wenn bekannte Erklärungsmuster scheitern und der Mensch auf sich allein zurückgeworfen bleibt?
LILJA RUPPRECHT | REGIE
Lilja Rupprecht war 2005 – 2009 Regieassistentin am Thalia Theater Hamburg. Ab 2009 studierte sie Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin, seit 2010 inszeniert sie u. a. am Deutschen Theater Berlin, Burgtheater Wien, Schauspiel Frankfurt, Schauspiel Köln, Schauspiel Stuttgart, an der Schaubühne Berlin, dem Staatstheater Hannover. Ausserdem arbeitet sie regelmässig am inklusiven Theater RambaZamba in Berlin sowie aktuell mit dem Theater Hora.
DIE VÖGEL | STIMMEN
«Was lustig beginnt, endet apokalyptisch. … Die Regisseurin Lilja Rupprecht präsentiert eine kühne Textcollage aus Aristophanes, Daphne du Maurier und Alfred Hitchcock. Sie verwandelt dabei die antike Komödie (mit einer glänzenden Karin Pfammatter) in eine schauerliche Moritat, die von Hochmut und Selbstsucht des modernen Menschen erzählt. … Sekundenlange Stille, schliesslich aufbrandender Applaus» – Neue Zürcher Zeitung, Roman Bucheli | «Ein düsteres Unterfangen. … Findet die Arbeit zwischen Horas und Nicht-Horas schon kein Gleichgewicht, krankt sie auch an ihrer etwas überladenen Konstruktion. Die Vögel, um die Eingangsfrage zu beantworten, stehen für alles – und für nichts.» – Valeria Heintges, nachtkritik.de | «Überhastet bricht das Stück mit einem kurzen Seitenblick auf die 1947 erschienene ‘Birds’-Novelle von Daphne du Maurier in Richtung Hitchcock auf und tritt dann ziemlich auf der Stelle. Nichts Halbes und nichts Ganzes bekommt man so zu sehen, weder Staatstheorie noch Splatter-Horror, dramaturgisch hängt die Inszenierung in der Luft und weiss nicht, wo oben, wo unten ist.» – Simon Strauss, Frankfurter Allgemeinen Zeitung
«Ein durchaus achtbarer Abend. Aber halt kein wirkliches Ereignis. Die Umsetzung gerät in der Kooperation zwischen dem Schauspielhaus Zürich und dem Theater Hora nicht allzu inspiriert. Zumindest wirkt das Theaterprojekt vor der Folie der fantasieprall-wortspielverliebten Komödie von Aristophanes und des von Federico Fellini als ‘apokalyptisches Gedicht’ gerühmten ikonischen Kinofilms etwas blässlich.» – Torbjörn Bergflödt, Südkurier