Leonard verrät in seinem ganz persönlichen Fragenkatalog, was er von Schönheitsoperationen hält, welches sein bisher aussergewöhnlichstes Fangeschenk ist und warum er gerne ein Schlager-Musical komponieren würde. Feiern wird der Sänger mit einem grossen Geburtstags-Event am 9. März 2024 in Stans. Zudem erscheint mit «Es gibt noch Wunder» sage und schreibe bereits sein 28. Album.
60 Jahre Leonard! 60 Fragen an den bekanntesten männlichen Schweizer Schlagerexport
2024 wird für den Urner ein besonderes Jahr, er wird nicht nur 60 Jahre alt sondern feiert auch sein 40jähriges Bühnenjubiläum
2024 wird für Leonard, den bedeutendsten und kontinuierlichsten männlichen Schweizer Schlagersänger der letzten 40 Jahre zu einem ganz besonderen Jahr. Er wird am 3. Januar nicht nur 60 Jahr alt, sondern steht auch ganze 40 Jahre auf der Bühne. Öffentlich gefeiert wird am Samstag, 9. März im Hotel Engel in Stans unter dem Motto «LEONARD – Das grosse Geburtstags-Konzert – 60 Jahre und kein bisschen leise». Mit von der Partie sind The Matt’s Live Band und die Sängerin Monica Guhl. Die Gäste erwartet neben alten und neuen Songs des Sängers ein 3-Gang-Gala-Menü mit weiteren Überraschungen.
01) Am 3. Januar 2024 feiern Sie Ihren 60. Geburtstag. Macht Ihnen das Älterwerden Sorgen?
Wer auf diese Frage mit nein antwortet, lügt in meinen Augen, ist sehr oberflächlich oder tatsächlich ein unbeschwerter Mensch. Ich spüre deutlich, je älter ich werde, desto mehr Mühe habe ich mit der «Vergänglichkeit».
02) Was für einen Geburtstags-Kuchen würden Sie sich selber backen?
Einen Schokokuchen mit flüssigem Kern.
03) Gibt es einen Kindergeburtstag, an den Sie sich noch besonders erinnern?
Als ich etwa 6 Jahre alt war, organisierte ich meine Party selber, weil meine Mutter keine Zeit hatte. Dieses Fest wurde ein totales Fiasko und ich erinnere mich nur noch, dass am Schluss alle geheult haben, weil wir uns gegenseitig mit Farbe beschmiert hatten. Seither habe ich ein regelrechtes Geburtstagstrauma.
04) *Es heisst, im Schlager kann man nur mit «Heile-Welt- Liedern» erfolgreich sein. Etwas anderes wollen die Leute gar nicht hören. Sehen Sie
das ähnlich?*
Nein, das glaube ich nicht. Dass Schlager nur die „heile Welt“ bedient, ist ein dummes Klischee.
05) Was ist für Sie ein guter Schlager?
Ein guter Schlager ist zeitlos. Er lässt Raum für Fantasie, weckt Emotionen und man erkennt sich in ihm je nach Lebenssituation wieder.
06) Erinnern Sie sichan Ihren allerersten Auftritt?
Das war tatsächlich ein Fernsehauftritt. Und zwar im Schweizer Fernsehen, die hatten 1985 ein Sonntag-Nachmittagsformat. Ich habe dort meine erste Single «Einfach davon träumen» gesungen. Total nervös und mit Fönfrisur.
07) Haben Sie auch schon mal ans Aufhören gedacht?
Ab und zu denke ich darüber nach. Was mich etwas frustriert ist, dass es viel zu einfach geworden ist, Musik zu produzieren. Dadurch wird der Markt geradezu mit extrem schlechten Songs überschwemmt.
08) Glauben Sie, Sie wären in Ihrer bald 40-jährigen Karriere noch erfolgreicher gewesen, wenn Sie dem perfekten «Schwiegermutter-Image» entsprochen hätten und sich nicht als schwul geoutet hätten?
Ich denke ja. Aber ich könnte mich nie wirklich über einen solchen Erfolg freuen, wenn er auf einer Lüge oder auf Selbstverleumdung beruht.
09) Lieben Sie Partys?
Ich bin kein grosser Party-Gänger. Ich mag kleine gemütliche Tisch-Runden von 4-6 Personen, bei denen über Gott und die Welt diskutiert werden kann.
10) Sind Sie ein Morgenmuffel?
Nein, ganz im Gegenteil. Ich könnte morgens um fünf schon Bäume ausreissen.
11) Als Schlager-Sänger sind Sie sicher ein unverbesserlicher Romantiker?
Weit gefehlt. Ich bin viel mehr der Praktiker. Manchmal habe ich zwar romantische Anwandlungen und zünde zum Essen sogar eine Kerze an, aber die wird meistens mit dem letzten Bissen auch gleich wieder ausgepustet. Und mein Freund hält gegen Ende des Essens mittlerweile schon ganz instinktiv seinen Teller fest, aus Angst, ich könnte ihm den entreissen, bevor er fertig gegessen hat. Das habe ich von meinem Vater geerbt, der war genauso.
12) Sind Sie ein guter Gastgeber, bzw. Koch?
Sagen wir mal so. Ich glaube nicht, dass ich beim Promi-Dinner den ersten Platz belegen würde.
13) Was schätzen Sie an sich selber?
Meine Zuverlässigkeit und meine Gradlinigkeit.
14) Und was würden Sie gerne an sich ändern?
Ich wäre gerne etwas weniger stur, etwas diplomatischer und gern auch etwas geselliger.
15) Was ist ihre grösste Schwäche?
Ganz sicher meine Ungeduld. Ich dachte, dass ich mit dem Alter vielleicht etwas gemächlicher oder geduldiger werde, aber weit gefehlt.
16) Warum verwenden Sie den Künstlernamen «Leonard»?
Weil es hilft, privates und geschäftliches etwas mehr auseinander zu halten.
17) Wären Sie irgendwann gerne einmal von einem laufenden Auftritt geflüchtet?
Ja, als ich Hamburg für eine Geburtstagsfeier engagiert wurde. Man sagte mir, die betreffende Person sei ein Riesenfan von mir, aber ich glaube, da hatten die Leute, die den Auftritt dem Jubilar geschenkt hatten, etwas verwechselt. Als ich auf die Bühne kam, hat sich das Geburtstagskind kurz umgedreht, mit den Schultern gezuckt und sich mit seinem Tischnachbarn weiter unterhalten. Das fand ich nicht nur mir gegenüber sehr unhöflich, sondern auch den Personen gegenüber, die mich quasi als Überraschung «geschenkt» hatten.¨
18) Was würden Sie in Ihrer bald 40-jährigen Karriere als Ihren grössten Erfolg bezeichnen?
Dass ich mich in diesem doch eher kurzlebigen Geschäft überhaupt so lange behaupten konnte.
19) Man sagt, das erste Auto, sei wie die erste Liebe. Erinnern Sie sich?
Mein allererstes Auto war ein uralter Opel Kadett, den ich dann noch selbst mit Farbe «verschönert» habe. Das zweite ein Ford, mit dem ich auf der deutschen Autobahn stehen blieb und dadurch einen Auftritt verpasst hatte.
20) Gab es bei einem Auftritt auch mal lustige Situationen?
Es gibt immer wieder lustige Situationen. Das Lustigste ist mir aber in Saarbrücken passiert. Direkt vor mir trat eine Damen-Band auf. Während des Spielens fiel die Trompeterin in Ohnmacht und die Verantwortlichen wussten nichts besseres, als sie ganz vorne am Bühnenrand auf einer Monitor-Box «schock» zu lagern. Da es eine Live-Radio-Sendung war, musste das Programm ja weiter gehen. Ich war an der Reihe mit einem Lied welches
«Komm schau‘ mich noch einmal an Bella Romantica» hiess. Kein Mensch hat mir zugehört, alle haben nur ganz fasziniert die bewusstlose Trompeterin beobachtet. Ich kam mir vor wie bei der «Versteckten Kamera».
21) Welches Jahr war bislang Ihr schönstes und warum?
Die schönste Zeit in meiner Karriere war ab 1998, als ich beim Schweizer Fernsehen die Sendung «Schlag auf Schlager» moderierte. Ich konnte sogar die komplette Redaktion und Künstler:innenauswahl der Sendung, welche sehr erfolgreich war, selber machen
22) Sie kennen sicher die Freundschaftsbücher, die man in der Primarschule austauscht. Darin wird nach Hobbies, Lieblingsessen usw. gefragt. Darunter auch der Punkt: «Was willst Du später einmal werden?» Was haben Sie damals hineingeschrieben?
Als 10-jähriger wollte ich unbedingt Lehrer werden. Heute wäre das aber nicht mehr mein Traumberuf, da es zum Teil sehr schwierig geworden ist, die Jugendlichen zu unterrichten, weil viele überhaupt keinen Respekt mehr vor Autoritätspersonen haben.
23) Welchen Satz können Sie gar nicht ausstehen?
Wenn die Tagesschau-Sprecher:innen sagen: «…und jetzt noch zum Sport!» Mit Sport im Fernsehen kann man mich wirklich jagen.
24) Wenn Künstler:innen eine neue CD veröffentlichen, dann gehen damit immer viele Termine einher. Interviewreisen durch die Radiostationen, Autogrammstunden-Tour, Pressetermine, TV – und das alles in einer relativ kurzen Zeitspanne. Man lebt ja in gewisser Weise dann tagelang aus dem Koffer. Macht Ihnen das Spass oder müssen Sie sich dazu überwinden?
Am Anfang meiner Karriere fand ich es natürlich aufregend, in der Gegend herumzureisen, am Flughafen von Promotern abgeholt zu werden, Interviews zu geben und in schicken Hotels übernachten zu können. Mittlerweile bin ich aber jedes Mal froh, wenn die Promo- Tour wieder zu Ende ist, da es heutzutage leider oft auch zum «Klinkenputzen» geworden ist.
25) Gab es je lästige Fans? Wenn ja, inwiefern?
Im Laufe meiner Karriere gab es schon den einen oder anderen lästigen Fan. Soche, die sich Dinge herausnehmen, die ich mich selber nie trauen würde. Sie kommandieren einen herum, schreiben zum Teil extrem freche und beleidigende Mails oder denken, nur weil man in der Öffentlichkeit steht, würde man ihnen gehören.
26) Welches war das ungewöhnlichste Fangeschenk, das Sie jemals erhalten haben?
Das war ein 64 Meter langer Liebesbrief voller Gedichte, Zeichnungen und Liebesschwüren.
27) Haben Sie irgendetwas in Ihrem Leben je bereut, von dem Sie sagen, das würde ich nie wieder tun?
Sicher gibt es gerade in Beziehungs-Angelegenheiten Dinge, die man im Nachhinein anders machen würde. Aber ich denke, schlussendlich reift man gerade an seinen Fehlern und im optimalen Fall lernt man auch daraus.
28) Was antworten Sie auf den Vorwurf, im Schlager würde es immer nur um die «heile Welt» gehen?
Dass dieses Vorurteil nur von Leuten kommen kann, die sich noch nie ernsthaft mit dieser Musik auseinandergesetzt haben.
29) Was war der verrückteste Streich, den Sie je gemacht haben?
In einer «Schlag auf Schlager-Sendung, die ich im Schweizer Fernsehen moderierte, haben wir die Sängerin Tina York reingelegt. Wir haben ihr erzählt, dass wir ein Persönlichkeits-Horoskop über sie von einem renommierten Astrologen erstellt haben lassen. Dieses fing ganz seriös und schmeichelhaft an, kippte dann aber immer mehr ins Gegenteil und beinhaltete lauter haarsträubende, erfundene Dinge über die Sängerin. Diese war zuerst richtig geschockt, reagierte dann aber sehr witzig und meinte, ob wir diesen Astrologen schon bezahlt hätten!?
30) In welcher Situation wären Sie vor Scham am liebsten im Erdboden versunken?
Als ich eine Arbeitskollegin, die etwas fülliger war, fragte, wann sie denn nun endlich ihr Kind bekommen würde!? Diese antwortete ziemlich beleidigt und schroff, dass sie dies schon vor 2 Monaten auf die Welt gebracht hätte.
31) Wenn Sie ein Duett aufnehmen könnten, wer wäre dafür Ihre Traumpartnerin?
Mit meiner Lieblings-Sängerin Monica Morell, die mich als kleiner Junge mit ihrem Lied «Ich fange nie mehr was an einem Sonntag an» mit dem Schlager-Virus infiziert hat. Dies wird aber nicht mehr möglich sein, da sie 2008 relativ jung nach einer schweren Krankheit verstorben ist.
32) Sie als Künstler sind in der Öffentlichkeit immer der freundliche, nette Mensch. Welche Emotionen bewegen Sie privat, wenn Sie über die derzeitige Musikbranche nachdenken?
Jeder, der zwei falsche Töne singen kann, nimmt heute eine Platte auf und hat sogar noch Erfolg damit.
33) Was ärgert Sie in der heutigen Zeit generell?
Ich finde es einfach unverständlich, dass Menschen zwar künstliche Intelligenz erfinden können, aber nicht in der Lage sind, auch nur halbwegs in Frieden miteinander zu leben. Der Mensch schafft sich quasi selber ab.
34) Glauben Sie, dass Sie mit Ihrer Musik das Leben von anderen Menschen beeinflusst haben
Es kommt immer wieder vor, dass ich Briefe von Fans erhalte, die mir schreiben, dass ihnen das eine oder andere Lied in einer schweren Krankheits-Phase oder z.B. bei ihrem Coming-Out geholfen und Mut gemacht hat.
35) Sie haben sich als einer der ersten Schlagerkünstler schon sehr früh als schwul geoutet? Gab es negative Reaktionen?
Nein! Wobei es sicher auch Leute gab, die hinter meinem Rücken geredet haben und sich als Fans von mir abgewendet haben, aber offensichtlich negative Begegnungen hatte ich keine. Ich schrieb explizite Lieder, zum Thema Homosexualtiät, die als Singles ausgekoppelt wurden. Eines davon «Hauptsache Du liebst» war sogar auf Platz 1 der deutschen Airplay-Charts.
36) Dann würden Sie nicht sagen, dass Schlagerfans in dieser Hinsicht intolerant sind?
Ganz und gar nicht. Im Gegenteil, wenn ich zum Beispiel mein jährliches Weihnachtskonzert habe, bekommt mein Partner viele Geschenke von den Fans.
37) Ihre Lieder haben oft sehr persönliche Inhalte und sind nicht selten autobiografisch, gab es da Reaktionen.
Ja, ich hatte mal ein Lied mit dem Titel «Das Kind, dass ich niemals haben werde». Es ging darum, dass es Wünsche im Leben gibt, die sich nie erfüllen. In meinem Fall eben ein eigenes Kind zu haben. Daraufhin schrieb mir ein lesbisches Paar, dass sie sich zur Verfügung stellen, mir diesen Wunsch zu erfüllen. Ich bin dann aber nicht auf das Angebot eingegangen.
38) Warum? Hätten Sie nicht gerne eigene Kinder gehabt?
Das ist eine Frage, die ich gar nicht so recht beantworten kann. Einerseits wäre es sicher schön, Kinder zu haben, in denen ein Teil von einem selber auch weiterlebt. Allerdings bedeuten Kindern auch eine grosse Verantwortung und die Erziehung ist gerade heutzutage, mit all den vielen negativen Einflüssen von aussen, alles andere als leicht.
39) Glauben Sie an Gott?
Ja, ich glaube schon, dass es eine höhere Macht gibt und ich bin auch ständig durch meine Gedanken mit ihr in Verbindung. Aber ich glaube nicht an die Kirche, die hat in meinen Augen einfach schon viel zu viel Schaden angerichtet und predigt zum Teil Ansichten, die man mit einem gesunden Menschenverstand nicht akzeptieren kann.
40) Was bedeutet für Sie Glück?
Wenn es mir gelingt, einfach den Moment zu geniessen, ohne dem nachzutrauern, was gestern war, oder mir Sorgen zu machen, was morgen sein könnte.
41) Welcher Versuchung können Sie nicht widerstehen?
Wenn es um Süsses geht!
42) Waren Sie schon einmal richtig alkoholisiert, so dass Sie nicht mehr wussten, wo Sie waren?
Es kam sicher schon vor, dass ich einen über den Durst getrunken habe, aber niemals so, dass ich nicht mehr wusste, wo ich bin. Ich habe so einen inneren Schutzmechanismus, der mir sagt, so jetzt ist es genug. Generell trinke ich sowieso eher selten Alkohol.
43) Könnten Sie sich irgendwann eine Schönheits-Operation vorstellen?
Wenn mir die Tränen-Säcke bis zu den Mundwinkeln herunterhängen, dann ja. Aber ansonsten möchte ich möglichst die Finger davonlassen. Ich denke, man muss einfach lernen zu akzeptieren, dass man ab einem gewissen Alter einfach nicht mehr wie 25 aussehen kann und muss.
44) Haben Sie schon mal Drogen konsumiert?
Nein, noch nie in meinem Leben.
45) Mussten Sie Ihrem Partner schon einmal einen Seitensprung gestehen?
Nein, ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich innerhalb einer Beziehung noch nie fremdgegangen bin. Ich finde, Treue ist ein sehr wichtiger Punkt, da es einfach mit Respekt dem Partner gegenüber zu tun hat.
46) Was ist für Sie wichtig in einer Partnerschaft?
Das Wichtigste ist für mich die Ehrlichkeit und dass man lernt, über alles zu reden, auch über sexuelle Bedürfnisse.
47) Was lieben Sie an Ihrem Partner?
Dass er mir mit fast allem was er tut, sagt oder schreibt eine indirekte Liebeserklärung macht ohne, dass ihm das wahrscheinlich selber bewusst ist.
48) Könnten Sie sich eine Hochzeit vorstellen?
Wenn sich die Beziehung als dauerhaft erweist schon. Aber dann eher aus juristischen oder erbrechtlichen Überlegungen heraus. Zugegeben, das sind jetzt vielleicht nicht gerade die romantischsten Gründe für eine Heirat.
49) Welches ist Ihr Lieblingslied von Ihren eigenen Liedern?
In der Regel sind es meine Balladen, die mir selber am besten gefallen. Aber mein schönstes und auch persönlichstes Lied ist «Lass mir ein bisschen von Dir hier», das ich zum Tod meines Vaters geschrieben habe. Er fehlt mir auch heute noch sehr. Besonders gut auf dem neuen Album gefällt mir die Ballade «Was für ein Jahr».
50) Ihr neustes Album heisst «Es gibt noch Wunder», was ist für Sie ein Wunder.
Da gibt es ganz viele Kleinigkeiten, die uns jeden Tag begegnen, die wir aber oft gar nicht sehen. Davon handelt auch der Titelsong des Albums. Für mich grenzt es auch fast ein Wunder, dass ich mich nun doch schon fast 40 Jahre im Musikgeschäft halten konnte.
51) Was bringt sie zum Lachen?
Mein geliebter Hund Jakob. Ich kann ihn tausend Mal am Tag anschauen und tausend Mal zaubert er mir ein Schmunzeln ins Gesicht. Ich darf gar nicht daran denken, was ist, wenn ich ihn einmal gehen lassen muss.
52) Viele Künstler:innen nehmen ihre grossen Hits immer wieder neu auf, also im aktuelleren Sounddesign. Machen Sie das auch?
Ja, da ich merke, dass mit zunehmendem Alter auch die Stimmlage tiefer wird. Es sind aber nur ganz wenige, da ich es spannender finde, neue Sachen zu machen.
53) Im Fernsehen gibt es immer wieder Sendungen, in denen jemand überrascht wird. Ist Ihnen das auch passiert?
Ja, beispielsweise in der Sendung, die das Schweizer Fernsehen zu meinem 20-jährigen-Bühnenjubiläum ausgerichtet hat, tauchte plötzlich Mary Roos auf um mit mir zusammen ein Duett zu singen, dann kam auch noch ihre Schwester Tina York dazu! Die allererste Überraschung, da kann ich mich auch noch gut erinnern, war in einer ARD-Sendung. Ich musste mit verbundenen Augen verschiedene Apfel-Kuchen kosten und erraten, welcher von meiner Mutter ist. Als ich die Augenbinde abnahm, stand sie vor mir.
54) Woher kommen die Ideen zu Ihren Liedern und was ist zuerst da. Musik oder Text?
Die meisten Ideen kommen mir früh morgens beim Sport. Da texte ich dann oft während der Übungen schon einen ganzen Refrain. Zuhause setze ich mich dann ans Keyboard und komponiere die Melodie dazu und schreibe den Rest des Textes fertig.
55) Wenn Sie in der Schweizer Regierung wären, was würden Sie ändern?
Ich würde dafür sorgen, dass der öffentliche Verkehr günstiger und attraktiver wird.
56) Jeder Mensch hat Träume. Haben Sie einen in Bezug auf Ihre Musik?
Ich würde sehr gerne einmal ein eigenes Schlager-Musical auf die Beine stellen. Mit richtig schönen Liedern und auch einer Geschichte, die bei den Zuschauern tief unter die Haut geht. Ich finde, dass bei sehr vielen Musicals die Musik oft nur mit von einer eher dünnen Story begleitet wird.
57) Und wovon träumen Sie privat?
So ein kleines Haus in Spanien am Meer, wäre schon nicht schlecht. Ich bin halt total der Sommer und Sonne-Typ und wenn bei uns der Winter und die kalte Jahreszeit anfängt, würde ich mich am liebsten verziehen, solange bis es wieder Frühling wird.
58) Wenn Sie sich eine Supergabe wünschen könnten, was wäre das?
Fliegen zu können. Als ungeduldiger Mensch stehe ich ganz und gar nicht gerne im Stau und ich wäre auch viel schneller an Auftritten. Zudem würde die lästige Parkplatzsuche wegfallen.
59) Welches war Ihre grösste Jugend-Sünde?
Mein Gott, ich war so ein langweiliges Kind und habe kaum wirklich schlimme Sachen gemacht. Wenn ich zur Beichte ging, musste ich mir immer irgendwelche Dinge ausdenken. Vielleicht war das ja eine Sünde und wenn Sie meine Brüder fragen würden, würden die sagen, dass ich sie ständig mit Schlagermusik gefoltert habe.
60) Was wünschen Sie sich 2024 in Bezug auf Ihre neue CD «Es gibt noch Wunder»?
Ich wünsche mir, möglichst viele Menschen damit zu erreichen. Leute, die Wert legen auf gute Texte und aufwändige Arrangements und von Schlagern mehr erwarten als billigen Ballermann-Sound.
Textgrundlage: Telmo Musik, Bearbeitung arttv.ch, Deklaration zur Transparenz: Leonard ist der Bruder von arttv Chefredaktor Felix Schenker