5x2 Tickets zu gewinnen | Biopic | Maria
- Publiziert am 31. Januar 2025
Mit MARIA bringt Pablo Larraín seine lose Trilogie über drei tragische, mysteriöse und einsame Frauen unserer Zeit zu einem glänzenden Abschluss.
Nach Jacqueline «Jackie» Kennedy und Prinzessin Diana steht nun die Opernlegende Maria Callas im Mittelpunkt. In unvergesslichen Bildern erzählt Pablo Larraín die Geschichte einer zwischen Ruhm und Einsamkeit zerrissenen Opernsängerin. MARIA ist eine Hommage an Maria Callas’ unvergleichliches Vermächtnis und ein tief emotionaler Einblick in das Leben einer Künstlerin, die trotz all ihrer Erfolge immer eine Aussenseiterin blieb.
SYNOPSIS
Paris 1977: Maria Callas (Angelina Jolie) ist die wohl grösste Sopranistin aller Zeiten. Doch schon seit Jahren ist die Primadonna assoluta nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Trotz unerschöpflicher Bemühungen ihrer Köchin (Alba Rohrwacher) und ihres ihr treu ergebenen Butlers (Pierfrancesco Favino) ernährt sich die Diva fast ausschliesslich von Tabletten. Diese Stimmungsaufheller sorgen dafür, dass Maria Callas noch immer an ein unwahrscheinliches Comeback glaubt. Doch die Realität ist eine andere…
MARIA | REZENSION
von Madeleine Hirsiger
Es ist der 16. September 1977, ein Herbsttag. Maria Callas ist in ihrer riesigen Wohnung in Paris zusammengebrochen und stirbt. Ihr toter Körper ist mit einem Leintuch bedeckt. So beginnt die Lebensgeschichte der Diva assoluta, die uns der 49jährige chilenische Regisseur Pablo Larrain vielschichtig erzählt. Und mit diesem Bild endet sie auch. Dazwischen liegt die letzte Woche ihres Lebens, die sie zu Hause mit einem älteren Ehepaar verbringt, ihrem Hausangestellten und ihrem Butler. Ihnen ist völlig bewusst, in welcher Situation sich Maria geistig und körperlich befindet. Sie umsorgen sie – sehr zurückhaltend – in ihrem Zustand von Depression und Tablettenabhängigkeit. Das ist alles andere als einfach: denn sie ist immer noch die grosse Callas und bestimmt, was Wahrheit ist und was Imagination. Sie will anknüpfen an die alten Zeiten, ihre einst so kraftvolle Stimme zurückgewinnen. Daran arbeitet sie unerbittlich aber ohne Erfolg. Das ist die Tragik dieser Lebensgeschichte.
Ein Leben als Kalaidoskop
Pablo Larrain verwendet für sein Biopic zahlreiche Rückblenden, geht zu den Anfängen nach Athen, wo Maria mit ihrer Schwester und der Mutter aufwächst. Er inszeniert ihren ersten, bereits vom Erfolg gekrönten, Opernauftritt. Er lässt uns teilhaben an Callas langjährigen Affäre mit Aristoteles Onassis, dem Griechen, der nicht müde wird zu betonen, er sei zwar hässlich aber dafür sehr reich. Onassis Reichtum hat die Sopranistin, wenn auch inzwischen selber auf dem Zenit ihrer Karriere, durchaus beeindruckt. Sie geniesst den Luxus, den Schmuck, die Jachtturns, die ihr der Multimilliardär bietet. Geheiratet hat Onassis aber dann doch Jackie Kennedy, die Frau des US-Präsidenten.
Unscharf und mit Chamoisfilter
Die Rückblenden sind in schwarz/weiss gehalten und geben den Anschein, aus altem Archivmaterial zu bestehen. Sind sie aber nicht: es ist immer Angelina Jolie, die die Callas spielt – und wie sie sie spielt – fanstastisch! Erst ganz am Ende des Films, erscheint die wahre Maria Callas kurz auf der Leinwand. Das gleiche gilt für die farbigen Rückblenden, die verschiedenen Opernauftritte, ihre berühmten Arien, die sie auf der ganzen Welt singt und dafür gefeiert wird und es gilt auch für die Inszenierung des Films, wo wir das Jahr 1977 schreiben. Auch diese Aufnahmen sind auf alt getrimmt, ein bisschen unscharf und mit einem Chamoisfilter versehen. Auf der Gesangsebene wurden restaurierte Audioaufnahmen von Maria Callas aus insgesamt 9 Opern verwendet.
Angelina Jolie
Es ist ja schon eine Mammutaufgabe, die die 50jährige Angelina Jolie in MARIA zu bewältigen hat. Und sie punktet auf allen Ebenen, auch auf der gesanglichen, die sie imitieren musste – und das zum Teil in Grossaufnahmen. Auch physisch kommt die amerikanische Schauspielerin der richtigen Callas nahe: gross, dünn, das ausgeprägt geschnittene Gesicht. Und dann diese Haarpracht! Hier zeigt sie überzeugend, dass sie auch Rollen beherrscht, die weit weg sind von TOMB RAIDER, MR.&MRS. SMITH oder MALEFICENT.
Fazit
Es ist beeindruckend, was uns da Pablo Larrain mit MARIA bietet, der sich schon mit den Biopics über Jackie Kennedy und Diana Spencer hervorgetan hat. Und nun Maria Callas, diese weltberühmte Ikone, die ihr Leben zwischen Halluzination und Realität beendet und man nie genau weiss, in welcher Situation man ist. Dem Regisseur gelingt es, ihre Lebensgeschichte raffiniert und faszinierend ineinander zu verweben. Wer ein Opernfan und der Callas zugetan ist, darf sich diesen Film nicht entgehen lassen. Es ist erschütternd, ihre letzten Tage zu begleiten. Es ist grausam und kläglich zu sehen, wie ein Megastar seine Leistungen nicht mehr auf höchstem Niveau erbringen kann und in die tiefe Leere abstürzt: einsam, isoliert, vergessen. Was für ein Drama!
WEITERE STIMMEN
«Jolies Darstellung ist in vielerlei Hinsicht hervorragend. Vom ersten Moment an zieht sie unsere Aufmerksamkeit auf sich. Sie spielt Maria als eine herrische, geheimnisvolle Frau, die die Vitalität einer genialen Diva mit dem schwermütigen Lebensgefühl einer Femme fatale verbindet.» – Variety | «[Pablo Larraín hat] sich mit JACKIE, SPENCER und nun MARIA endgültig den Ruf als wohl aufregendster Leinwand-Biograf unserer Zeit erarbeitet.» – Filmstarts | «Larraín und Jolie entwerfen das Bild einer Künstlerin, die sich am Lebensende die Kontrolle und die Deutungshoheit über ihre Biografie zurückholt.» – Monopol