Mit «Bevor ich alt werde» legt Daniel Mezger seinen aktuellen Roman vor: die Geschichte einer Musikerin, die sich ins volle Leben stürzt, bevor sie sich einer schweren Diagnose stellen muss. Der gebürtige Glarner arbeitet bereits am nächsten Buch. Einen Schreibaufenthalt im Bodmanhaus des Literaturhauses Thurgau nutzte er, um das Projekt voranzutreiben – eine Ostschweizer Familiengeschichte im Schatten des Niedergangs der Textilindustrie im Glarner Hinterland.
Ein Autor, zwei Bücher über das Leben
Daniel Mezger vertiefte sich während seiner Schreibresidenz im Thurgau in eine Ostschweizer Familiengeschichte.
Neuer Roman
Während seines Schreibaufenthalts im Bodmanhaus im Frühling hat sich Daniel Mezger seinem vierten Romanprojekt gewidmet, das im Glarner Hinterland der Neunzigerjahre und am Bodensee spielt, zur Zeit des Niedergangs der Textilindustrie. Erzählt wird eine Ostschweizer Familiengeschichte aus dem 20. Jahrhundert, die nichts gemein hat mit dem Bild, das man sich auf Werbeplakaten von den Bergen macht.
Daniel Mezger, 1978, ist im Kanton Glarus aufgewachsen. Nach einer Schauspielausbildung in Bern lag sein Fokus zunächst beim Theater. Anschliessend studierte er am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel, wo er heute auch unterrichtet. Mezger lebt in Zürich.
Bevor ich alt werde – Ein Roman über Freiheit, Liebe – und die Angst vor dem eigenen Körper
Charlotte – Charlie – wächst in Hanover, Ontario auf. Ein Ort, an dem die Träume klein bleiben sollen und jeder weiss, dass man irgendwann gehen muss. Für Charlie ist der Weg klar: Die Gitarre in der Hand, die Bühne vor Augen. Mit ihrer Band jagt sie dem Durchbruch nach, erst in Toronto, dann in Detroit, schliesslich in Berlin. Die Welt scheint offen, ihr Leben schnell, laut, verheissungsvoll. Doch in Charlie schlummert ein Schatten. Ihre Mutter ist an einer tückischen Erbkrankheit erkrankt – einer Diagnose, die in der Familie wie ein Damoklesschwert weitergegeben wird. Auch sie könnte betroffen sein. Während sie um ihre künstlerische Freiheit kämpft, holt sie die Frage immer wieder ein: Will sie wirklich wissen, was die Zukunft für sie bereithält? Als Jason in ihr Leben tritt und plötzlich ein Kinderwunsch Raum bekommt, wird diese Frage existenziell. Soll sie sich testen lassen? Was, wenn Altwerden für sie viel früher beginnt, als es jeder Jugendtraum erlaubt? Zwischen Liebesglück, Karrierehoffnungen und der Angst vor dem eigenen Erbe erzählt Autor Daniel Mezger von einer jungen Frau, die sich weigert, sich von ihrem Schicksal bestimmen zu lassen. Mit kraftvollem Rhythmus, lakonischen Dialogen und einem Gespür für die lauten wie leisen Momente des Lebens bringt Mezger Charlie zum Leuchten – und lässt die Krankheit nie stärker sein als ihren Mut. «Bevor ich alt werde» ist ein Roman über Selbstbestimmung, Rock‘n’Roll und die grosse Frage: Wie frei ist ein Mensch, wenn sein Körper vielleicht schon die Antwort kennt?
Pressestimmen
«Daniel Mezger erzählt in einem packenden Beat von der Suche einer jungen Frau, die sich befreien will von Aussendefinitionen, um ihren eigenen Weg zu gehen.» – Babina Cathomen / Kulturtipp | «Sanft und zugleich unerbittlich, nüchtern und doch mit Emphase begleitet Mezger seine Figuren auf ihrem Weg in die Schmerzzonen der Existenz.» – Roman Bucheli / Neue Zürcher Zeitung