Der Suhrkamp Verlag publiziert im Sommer 2024 eine neue Anthologie mit Texten des Schweizer Schriftstellers. «Spazieren muss ich unbedingt – Vom Gehen über Stadt und Land» versammelt die schönsten und unterhaltsamsten Texte vom «König der Spaziergänger» und «Bummelgenie» zum Gehen, Wandern und Spazieren über Land, auf den Berg, in der Stadt – und in Gedanken.
Auf den Spuren von Robert Walser
- Publiziert am 19. Juli 2024
«Fast mache ich mir einen Vorwurf, dass ich solch ein Schlenderer, Herumfeger und Spaziergänger bin.»
Robert Walser (*1878, Biel) starb am 25. Dezember 1956 auf einem Spaziergang im Schnee in Herisau. Heute ist Walser durch seine Romane, seine feuilletonistische Prosa, seine Gedichte und seine Dramolette als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts anerkannt. Nach seiner Schulzeit absolvierte er eine Banklehre und arbeitete als Commis in verschiedenen Banken und Versicherungen in Zürich. Seine ersten Gedichte, die 1898 erschienen, liessen ihn rasch zu einem Geheimtip werden und verschafften ihm den Zugang zu literarischen Kreisen. Nach Erscheinen seines ersten Buches «Fritz Kochers Aufsätze» folgte er 1905 seinem Bruder Karl nach Berlin, der dort als Maler und Bühnenbildner den Durchbruch erzielt hatte. In rascher Folge publizierte Walser nun seine drei Romane «Geschwister Tanner» (1907), «Der Gehülfe» (1908) und «Jakob von Gunten» (1909). Infolge einer psychischen Krise geriet Walser Anfang 1929 gegen seinen Willen in die Psychiatrie, deren Rahmen er nie mehr verlassen konnte. 1933 von der Berner Klinik Waldau nach Herisau verlegt, gab er das Schreiben vollständig auf und lebte dort noch 24 Jahre als vergessener anonymer Patient.
Klappentext
Eine «Nächtliche Wanderung», ein «Abendspaziergang» oder ein «Ausflug aufs Land» an einem «Herbstnachmittag» – mit «Tannenzweig, Taschentuch und Käppchen» am «Sonntag» auf den Berg – entlang der «Friedrichstrasse», vom «Tiergarten» die «Grossstadtstrasse» hinunter zum «Bahnhof», dann eine Begrüssung: «Guten Tag, Riesin!» – doch in Gedanken beim «Liebespaar», voller «Schwärmerei» für den «Liebesbrief». Bis er seinen Gang «Beiseit» macht
(Textgrundlage: Suhrkamp Verlag)