«Summer Games» («Giochi d’estate») von Rolando Colla heisst der grosse Abräumer am Schweizer Filmpreis 2012. Der Film holt sich gleich drei Preise: bester Film, beste Kamera und bestes Drehbuch. Alles wohlverdient.
Quartz 2012 | Schweizer Filmpreis | Summer Games
Quartz 2012 – Bester Spielfilm
Regisseur Rolando Colla nahm den «Quartz» für seinen italienischsprachigen Spielfilm «Summer Games» («Giochi d’estate») vom Locarno-Filmfestivaldirektor Olivier Père entgegen. «Summer Games» heimste auch die Preise für Beste Kamera (Lorenz Merz) und Bestes Drehbuch (Pilar Anguita McKay und Rolando Colla) ein. Der Preis für die beste Kamera wurde erstmals vergeben. Eigentlich erstaunlich, wenn man bedenkt, was für ein zentrales Element die Kameraführung in der Filmkunst ist. Dass der Gewinner dieser Kategorie 2012 eigentlich nur Lorenz Merz heissen konnte, lag auf der Hand. Wer «Summer Games» gesehen hat, dem wird sofort die stimmige und herausragende Kameraführung aufgefallen sein.
Quartz 2012 – Beste Schauspieler
Zur besten Hauptdarstellerin wurde Carla Juri («Dällebach Kari») gekürt, die mit Lisa Brand («Der Verdingbub») und der im Januar 2011 verstorbenen Stephanie Glaser («Motel») nominiert war. Die Nomination von Glaser wirkte befremdlich und dies umso mehr, als dass die verstorbene Schauspielerin Juri unterlag. Juri ist in Kollers Film «Dällebach Kari» zwar süss anzusehen, von einer herausragenden Leistung aber weit entfernt. Anders der 18-jährige Max Hubacher, der den Quartz als bester Hauptdarsteller erhielt. In «Der Verdingbub» überzeugte der junge Schweizer, der unser Land dieses Jahr an der Berlinale als Shooting Star vertreten hat, allemal.
Quartz 201 – Ehrenpreis an Rolf Lyssy
Auch andere Akteure wurden von der Akademie berücksichtigt: Peter Bräker und Balz Bachmann gewannen einen Quartz für ihre Musik zum Dokumentarfilm «Day Is Done» von Thomas Imbach. Zum besten Kurzfilm wurde «Du & Ich» von Esen Isik gekürt. Charly Huser erhielt für seine Lebensleistung als Lichtbestimmer eine Anerkennung der Schweizer Filmakademie. Der vielleicht berührendste Moment des Abends. Der Ehrenpreis der Quartz-Verleihung 2012 ging an den Regisseur Rolf Lyssy («Die Schweizermacher»). Als bester Dokumentarfilm wurde «Vol spécial» von Fernand Melgar ausgezeichnet. Schade, denn mit “Messies” war ein wesentlich spezieller Film am Start, dem die Ehrung gehört hätte. Melgars Engagement für abgewiesene Asylbewerber ist zwar redlich. Filmtechnisch und künstlerisch ist der Film aber Durchschnitt. So gesehen, mag die Wahl eher ein politisches Statement sein. Auch recht!
Beachten Sie auch die art-tv Filmkritik zu «Summer Games» und unser Interview mit Rolando Colla.