Der Grand Prix des Internationalen Wettbewerbs für Langfilme geht an eine Schweizerin, Nicole Vögele wird für ihren Film THE LANDSCAPE AND THE FURY ausgezeichnet. Im Wettbewerb Burning Lights überzeugte A FIDAI FILM von Kamal Aljafari, und Felix Hergert und Dominik Zietlow gehen mit BRUNAUPARK als Sieger des Nationalen Wettbewerbs hervor. Das Publikum stimmte für NO OTHER LAND von Basel Adra, Yuval Abraham, Hamdan Ballal und Rachel Szor.
Nicole Vögele gewinnt den Grand Prix 2024
- Publiziert am 20. April 2024
THE LANDSCAPE AND THE FURY von Nicole Vögele
Im bosnisch-kroatischen Grenzgebiet bei Velika Kladuša kreuzen sich die Wege von Migrantenfamilien, Minenräumern und Einheimischen. Nicole Vögele greift die Begegnungen auf, offenbart die Narben des Krieges aus den 90ern und verbindet sie mit den Flüchtenden von heute. Ein in der Erde verankerter Film, ein Kaleidoskop von Landschaften, durchwoben vom Wahn der Vergangenheit und der Gegenwart.
A FIDAI FILM von Kamal Aljafari
Während der militärischen Intervention im Libanon im Sommer 1982 beschlagnahmte die IDF das Archiv des Palästinensischen Forschungszentrums in Beirut, das eine Sammlung von Fotos und Filmen umfasst. Kamal Aljafari schafft es, wieder an diese Bilder heranzukommen, die noch von der israelischen Armee und dem Verteidigungsministerium aufbewahrt werden. Sie sollen der Auslöschung eines Volkes entgegenwirken, das seiner visuellen Erinnerung beraubt wurde.
BRUNAUPARK von Felix Hergert und Dominik Zietlow
Im Zürcher Brunaupark stehen Gebäude vor dem Abriss. Der Grund: Die Eigentümerin – die Pensionskasse der Credit Suisse – möchte einen neuen Gebäudekomplex errichten. Hunderte von Mietparteien fallen dieser Spekulation zum Opfer und fechten die Mietkündigung an. Felix Hergert und Dominik Zietlow zeichnen das Porträt eines widerstandsfähigen und lebensfrohen Viertels, das sich seinem Schicksal stellt.
NO OTHER LAND von Basel Adra, Yuval Abraham, Hamdan Ballal und Rachel Szor
Der mit dem Berlinale Dokumentarfilmpreis ausgezeichnete Film NO OTHER LAND wurde von einem Kollektiv vier israelisch-palästinensischer Aktivist:innen gedreht. Während Basel die Besetzung und Zerstörung seines Dorfes im Westjordanland dokumentiert, stösst Yuval, ein junger israelischer Aktivist, zu ihm. Zwischen Misstrauen, Wut und Kameradschaft entsteht ein unmögliches Bündnis und ein herzzerreissender Film, der Wunden aufreisst und Dialoge ermöglicht.