Im 4. pädagogischen Tanz- und Kunstprojekt in den Sparten Tanz, visuelle Kunst, Musik und Dokumentation dreht sich alles um die Thematik «Labyrinth». Dessen geheimnisvolle Gestalt weckt Neugier und Fantasie und inspiriert zur Suche nach dem unbekannten Ziel. Anstelle der Aufführungen vor Publikum realisierte Tanz&Kunst Königsfelden zusammen mit arttv eine 90-minütige unterhaltsame Dokumentation, welche im Kino Trafo in Baden ab 18. Oktober zur Aufführung gelangt.
Tanzszene Schweiz | Tanz und Kunst Königsfelden | Labyrinth
In «Labyrinth – von der Mitte bis zurück» schaffen sich 120 Kinder und Jugendliche tänzerisch Befreiung, auch aus der Corona-Quarantäne heraus.
Pädagogische Kunstprojekte mit Kindern und Jugendlichen
Alternierend zu den Tanz- und Kunstproduktionen finden seit 2014 alle zwei Jahre pädagogische Kunstprojekte statt: Schüler*innen aus dem Aargau entwickeln gemeinsam mit internationalen Künstler*innen unterschiedlicher Sparten (Tanz, Musik, visuelle Kunst, Literatur, Dokumentation) innovative und integrierende Tanz- und Kunstprojekte. Die einmalige Kooperation mit Primarschulklassen aus der städtischen Umgebung von Baden und jungen Erwachsenen aus der Kantonsschule Wettingen ermöglicht neue Perspektiven und inhaltliche Auseinandersetzungen auf ganz unterschiedlichen künstlerischen und intellektuellen Ebenen. Die spezifischen Strukturen der einzelnen Schulinstitutionen bedeuten eine zusätzliche Herausforderung. Die Primarklassen des «Ländli» werden in der Struktur einer Tagesschule geleitet, im Gegensatz zu den Primarklassen im Schulhaus Tannegg. Im Schulalltag der Student*innen der Kantonsschule Wettingen eröffnen sich neue Dialoge und Wege in der Kunstvermittlung.
Alternativer Aufführungsort
Die Performances finden normalerweise in der Klosterkirche in temporären Installationen und Inszenierungen überraschende künstlerische Ausdrucksformen. Sechs Monate lang vertieften sich 120 Jugendliche zweier Primarschulen in Baden und der Kantonsschule Wettingen in das Tanz- und Kunstprojekt «Labyrinth – bis zur Mitte und zurück». Bis März geschah dies im analogen – danach aufgrund der Corona-Situation – gänzlich im digitalen Austausch. In kleinen Formationen tanzten die Jugendlichen und Kinder nach der Lockerung des Lockdowns schliesslich durch Baden und schufen sich tänzerisch Befreiung.
Plattform Labyrinth 2020
Es fiel in Zeiten des Lockdowns leicht, sich wie der Minotaurus zu fühlen, der im Labyrinth eingeschlossen ist. Hier tanzt sich der Minotaurus frei. Er will sich innerlich befreien vom Eingesperrtsein und drückt seine Gefühle im Tanz aus. Im wöchentlichen Austausch und in Form des digitalen Dialogs mit den involvierten Künstler*innen und Lehrpersonen wurde der Unterrichtsprozess in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen weitergeführt. Sie gestalteten kurze Tanzsequenzen zu konkreten Aufgabenstellungen oder kreierten in eigener Regie mit der Maske des Minotaurus per Handy kleine Videoclips. Die Masken wurden vorab im Rahmen des Projekts unter der Anleitung der Künstlerin Camille Scherrer gestaltet. All diese Filmfragmente fliessen abschliessend in das Filmdokument «Tanz des Minotaurus» ein. Einzelne Fragmente aus allen Kunstsparten wurden laufend auf der Plattform Labyrinth2020.ch veröffentlicht. Des Weiteren erhielten die Jugendlichen auch Live-Online-Tanzunterricht in den Tanzsparten HipHop und Contemporary. Die Musikkompositionen «Labyrinth» von Bálint Dobozi standen den Jugendlichen für ihre Aufnahmen zur Verfügung.