Die Basler Choreografin Tabea Martin stellt sich mit ihrem Stück «Nothing Left» diese Frage und kreiert ein poetisches Tanzwerk, welches unter die Haut geht. «Nothing Left» beschäftigt sich tänzerisch mit dem Tod des Gegenübers und beleuchtet die Auswirkungen, die der Tod des Anderen auf uns hat.
Tanzszene Schweiz | Tabea Martin Company | Nothing Left
Eine Trilogie zu Vergänglichkeit und Tod
Der Tod gehört zum Leben wie die Geburt und dennoch wird er tabuisiert. «Nothing Left» sucht nach Gründen, weshalb die Thematik Tod im Gespräch oft verneint wird. Fern der sonst üblichen Tabuisierung will Tabea Martin genau hinschauen, den Moment aushalten und hinterfragen. Mittels Tanz eröffnet sich für das Unaussprechliche eine neue Ebene der Kommunikation. Im Fokus steht der Körper und wie dieser reagiert. Nach «This is my last dance» (2018) und «Forever» (2019) schliesst Tabea Martin die Thematik nun mit ihrem Stück «Nothing Left» ab.
Trauer und Schmerz
Tod ist niemals endgültig, für die Zurückgebliebenen beginnt erst dadurch ein schwieriger Prozess, dessen verschiedene Facetten «Nothing Left» aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Dialoge werden zu Monologen. Der Körper leidet und trauert und er überwindet den Schmerz. Wie kann man nach dem Tod eines geliebten Menschen einfach weiterleben? Tanzend erforschen die Tänzer*innen von Tabea Martin die verschiedenen Stadien der Trauer, sei dies emotional, physisch oder psychisch. Bei all der Ernsthaftigkeit der Thematik bleibt jedoch auch Platz für Humor und Leichtigkeit. Wer die Künstlerin kennt, der weiss, dass bei ihr auf der Bühne im besten Sinne immer mit allem zu rechnen ist.
Tabea Martin
Tabea Martin, geboren 1978 in der Schweiz, studiert Modernen Tanz an der Hochschule der Künste in Amsterdam; sie tanzt unter anderem in Compagnien in den Niederlanden, in Deutschland und in Irland. 2006 schliesst sie an der Rotterdamse Dansacademie ein zweites Studium in Choreografie ab. Mit den für ihre eigene Compagnie entstandenen Werken ist sie international erfolgreich, darunter zuletzt mit «Pink for Girls & Blue for Boys» (2016), «This is my last dance» (2018) und «Forever» (2019). Die mehrfach ausgezeichnete Tabea Martin ist ausserdem gefragte Gastchoreografin. In den Jahren 2010 bis 2014 und 2016 bis 2019 werden verschiedene Projekte von Tabea Martin im Rahmen des Koproduktionsmodells PRAIRIE vom Migros-Kulturprozent unterstützt.