Inspiriert von Arthur Schnitzlers Theaterstück «Reigen», das 1920 aufgrund seines provokanten, sexuell konnotierten Inhalts einen der grössten Theaterskandale des 20. Jahrhunderts ausgelöst hatte, untersuchen die Choreograf:innen Cathy Marston, Ihsan Rustem, Caroline Finn und Luca Signorettigemeinsam mit acht Tänzer:innen Themen wie Anziehung, Begierde, Übertragung, Intimität und Macht.
Cie. La Ronde
Schnitzlers Werk aus heutiger Perspektive
Die beiden Choreograf*innen Cathy Marston und Ihsan Rustem haben mit der Cie. La Ronde eine neue, in der Schweiz ansässige Compagnie ins Leben gerufen. Für ihr erstes abendfüllendes Programm holen sie sich namhafte Verstärkung: Caroline Finn und Luca Signoretti komplettieren das internationale Quartett. Vier einzigartige Handschriften erzählen acht Geschichten, die alle miteinander verknüpft ein Ganzes ergeben. Cie. La Ronde blickt aus der heutigen Perspektive auf Schnitzlers Werk und seinen Inhalt. Wo stehen wir als Gesellschaft in diesen Fragen heute – rund ein Jahrhundert später? Entstanden ist ein moderner Reigen mit neu entwickelten Figuren und einem eingängigen Soundtrack. Was von Schnitzler bleibt, ist seine spezifische Dramaturgie: «8» besteht aus acht ganz unterschiedlichen Duetten – zwei pro Choreograf*in – die in einer Verkettung miteinander verbunden sind und schliesslich einen Kreis bilden. Dabei trägt jedes Duett eine individuelle künstlerische Handschrift – gleichzeitig wirkt der in sich geschlossene Abend wie aus einem Guss. Diese Besonderheit ist ein spürbares Zeichen der engen Zusammenarbeit und der gegenseitigen Unterstützung der vier Choreograf:innen.