Soul Kitchen
Unterhaltend aber vorhersehbar
Regisseur Fatih Akin serviert in dieser leichtfüssigen Komödie um einen deutsch-griechischen Restaurantbesitzer ein halbgares Häppchen nach dem anderen.
Soul Kitchen | Synopsis
Für den jungen Restaurantbesitzer Zinos Kazantsakis (Adam Bousdoukos) läuft es nicht gut: Seine Freundin Nadine (Pheline Roggan) zieht nach Shanghai, er erleidet einen Bandscheibenvorfall, und seit der kompromisslose neue Koch Shayn (Birol Ünel) hinter dem Herd steht, bleiben die Stammgäste weg. Zinos entschliesst sich, Nadine nach Shanghai zu folgen und seinen Bruder Illias (Moritz Bleibtreu), der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, als Geschäftsführer einzusetzen. Doch damit geht es erst richtig los – schon bald jagt eine Katastrophe die nächste. Stars: Moritz Bleibtreu («Der Baader Meinhof Komplex» 2008) brilliert als angeberischer Knastbruder Illias Kazantsakis und Anna Bederke gibt als eigenwillige Kellnerin Lucia Faust ein grossartiges Schauspieldebut. Regie & Crew: Fatih Akin wuchs als Sohn türkischer Einwanderer in Hamburg auf. Mit dem schonungslosen Drama «Gegen die Wand» (2004) gewann er einen Goldenen Bären und den europäischen Filmpreis.
arttv Wertung
«Soul Kitchen» verwurstelt ein bisschen Gesellschaftskritik mit etwas Beziehungsdrama, schmeckt das Ganze mit einer Prise Musikfilm ab und tischt es als Komödie auf. Leichtfüssig springt der Film von einem Thema zum anderen. Langweilig wird dem Zuschauer dabei nicht, doch ob all der hingeworfenen Themen und plötzlichen Wendungen bleibt kaum Raum für einen glaubwürdigen Aufbau, geschweige denn inhaltlichen Tiefgang. Die überzeichneten Figuren und die vielen Montageszenen verleihen dem Film Schwung, gleichzeitig wird er dadurch flach und vorhersehbar. Darüber tröstet auch die eine oder andere originelle Kamera-Einstellung oder ein gutes Musikstück auf dem Soundtrack nicht hinweg. Der Humor des Films bleibt ebenfalls platt und von der wenig subtilen Art. Fazit: «Soul Kitchen» ist eine gut gemachte und unterhaltsame Komödie, deren filmischer Nährwert jedoch nicht über den einer gut gemachten Kochsendung hinausgeht. – Philipp Eberhard