Museum Rietberg | Wege der Kunst
- Publiziert am 24. Mai 2022
Wie kommen Objekte eigentlich ins Museum?
Die Ausstellung «Wege der Kunst» gibt zum ersten Mal umfassend Einblick in die Sammlungsgeschichte des Museums Rietberg und lädt dazu ein, anhand von Objektbiografien – das heisst den Geschichten der Objekte und der Menschen, die an deren Reise ins Museum beteiligt waren – die Wege der Kunst zu erfahren. Dabei stellt das Zürcher Museum die Provenienzen der Werke in den Vordergrund und schlägt den Bogen zu laufenden Forschungs- und Kooperationsprojekten.
Ausgewählte Fallbeispiele
Die Sammlungen des Museums Rietberg sind vielen bekannt und vertraut. Manche haben Lieblingsobjekte und kommen regelmässig, um diese zu betrachten. Die Geschichten, die in «Wege der Kunst» erzählt werden, aktivieren die Objekte auf eine neue Art und Weise, stellen sie in einen sichtbaren Kontext und beleuchten sie aus verschiedenen Perspektiven von ihrer Entstehung zur Erwerbung und schliesslich bis zu ihrer Präsentation im Museum. Welche Wege haben Kunstwerke zurückgelegt, um ins Museum zu gelangen? Woher kommen sie, was haben sie erlebt und wie sind sie auf ihrem Weg verändert worden? Fragen wie diese beantworten ausgewählte Fallbeispiele zu allen Abteilungen und allen Objektgattungen des Museums: von Textilien, Steinskulpturen, Bronze- und Keramikobjekten über Schnitzereien hin zu Malereien, Holzschnitten und Fotografien.
Debatten um Provenienzen
Der Parcours durch die Sammlungsräume präsentiert rund 400 Exponate, die Einsicht in die Sammlungsgeschichten geben. Sowohl Highlights wie auch Werke aus den Depots, Dokumente aus dem Museumsarchiv, aber auch aus Privatbesitz, Kataloge aus der Bibliothek, Karteikarten und Postkarten oder Fotografien dienen der Veranschaulichung der Wege der Werke ins Museum. «Wege der Kunst» geht durch die differenzierte Betrachtung der Sammlungen auf aktuelle politische und wissenschaftliche Diskussionen ein. Die Ausstellung verändert damit unseren Blick auf die Kunstwerke, die in ihren multiplen Kontexten und aus diversen Perspektiven erlebt werden. Indem sie die Herkunftsgeschichten nachzeichnet, ist die Ausstellung ein Beitrag zu aktuellen Debatten rund um Provenienzen und Restitutionen, um damit zugleich die Grundlage für die zentralen Fragen zu legen: Welche Geschichten stecken in einem Museum, was bedeutet dies für den künftigen Umgang mit den Sammlungen?