Die jurierte Ausstellung, die an vier Orten in der Luzerner Landschaft und der Region Zofingen stattfindet, präsentiert neue Werke von Künstlerinnen und Künstlern mit einem Bezug zur Region. Es gibt Ausstellungsräume zu entdecken, die abseits der Zentren liegen.
Kunsthaus Zofingen | Aktuelle Kunst 2016
Die Künstler
Das Kunsthaus Zofingen zeigt Positionen von Jeremias Bucher, Eliane Hürlimann, Livia Müller, Andreas Schneider, Achim Schroeteler, Patrick Steffen, Bena Zemp und Ruth Baettig.
Das Fremde
Im ersten Moment scheinen die Werke für sich selbst zu stehen und doch – in der Kombination ergibt sich ein roter Faden. Dieser spiegelt aktuelles Kunstschaffen und Zeitgeschehen wider. Sowohl die Frage nach Heimat und Fremde, Weggehen und Ankommen, als auch Kritik an Marktmechanismen kristallisieren sich als vorherrschende Themen heraus. Die Videokünstlerin Ruth Baettig etwa schafft mit ihrer Arbeit «Wer nie sein Brot mit Tränen ass …» eine Verbindung zwischen den Ausstellungen in den verschiedenen Häusern. Ein anderes ihrer Werke thematisiert die «Gastarbeit» von Künstlerinnen und Künstlern: Man sieht sie Böden fegen, Fenster putzen, Staub saugen, um die Ausstellungsräume als temporäre Heimat für Kunstwerke herzurichten.
Auf dem Weg sein
Unterwegssein und Entdecken sind die Themen in der Tuschezeichnung «Entlanglaufen» von Eliane Hürlimann (*1990). Die filigrane netzartige Struktur von Bena Zemp (*1958) knüpft Kontakte und zeigt Linien sowie Knotenpunkte auf, die sich an der Grenze der Wahrnehmbarkeit befinden. Die skulpturale Styroporarbeit «Vukovar» von Achim Schroeteler (*1960) erinnert in ihrer experimentellen Verformung an ein schneebedecktes Bergmassiv mit Spuren. Die Lichtskulptur «Fremd» von Andreas Schneider (*1969) beschreibt seine eigene Situation.
Werkverzeichnis
Jeremias Bucher (*1984) hinterfragt institutionskritisch die Systematik von jurierten Jahresausstellungen. Mit der Arbeit «Werkverzeichnis» erhebt er ein Produkt des Jurierungsverfahrens – das Eingabeblatt selbst – zum Kunstwerk. Patrick Steffen (*1969) nutzt den Pariser Louvre als Jagdgebiet für seine eigene Videoarbeit «Safari». Täglich strömen tausende Besucherinnen und Besucher dorthin, um die Mona Lisa von Leonardo Da Vinci zu sehen. Steffen kreiert daraus nervös-tänzelnde Paris-Trophäen gestohlener Momente.
Heimat
In der interaktiven Installation «PorZeller» bringt Livia Müller (*1991) konische Porzellankörper mit kleinen Hubmagneten zum Klingen. Die Geräusche erinnern an eine Maschinerie, an eine Fabrik und ihr Gleichschalten.